Togo Januar 2017

Im Januar 2017 durfte ich endlich meinen Mailfreund Justin und seine Familie in Togo besuchen.Nach einer fast einjährigen Vorbereitung(Impfungen,Planung, Visa etc.) ging es von München via Paris und Niamey nach Lomé. Bei der Ankunft spürte ich mit voller Macht die 34 Grad und 85% Luftfeuchte. Hammerhart, aber man gewöhnt sich nach etwa 3 Tagen an die Bedingungen. 

Togo ist einest der ärmsten Länder der Welt. Umso erstaunter war ich über die lebenslustige und lebensfreudige Volk, besser die Mischung aus Völkern. Und ausgerechnet hier funktioniert das Miteinander der Religionen(Christen, Moslems, Juden) mustergültig.

Meine Reise durch Togo führte mich zuerst einmal natürlich nach Lomé, der Hauptstadt. Lomé hat wohl um die 4-5 Millionen Einwohner, so genau weiß das keiner. Die Stadt ist sehr groß. Im Zentrum befindet sich der große Markt. Für einen Europäer ist der Markt einfach überwältigend. Die Farben, Gerüche, Mengen an Menschen etc. Aber, ohne Führer würde ich mich nicht auf demMarkt bewegen. Man ist als hellhäutiger Mensch sofort im Focus und wird vielfach nur als wandelnde Geldbörse angesehen.


Weiterhin durfte ich die Arbeitsstelle Justins besuchen, das St. Josef-College in Lomé, besuchen. Außer einem enorm beeindruckenden Gespräch mir dem Rektor und dem Pro-Rektor der Schule hatte ich das Vergnügen, den wissbegierigen Schülern als deutscher Muttersprachler einige Sachen aus der Heimat erzählen zu können.

Eine weitere Station in Lomé war der Voodoo und Fetischmarkt. Voodoo ist eine Naturreligion, der fast alle Westafrikaner in irgendeiner Form nachgehen, neben ihrer sonstigen religiösen Ausrichtung. Die zur Ausübung der Religion offenbar notwendigen Tiertrophäen lassen mich noch heute schaudern und vor allem traurig sein. Aber: man muss die Religion akzeptieren, auch wenn es schwer fällt.

Weiter ging es dann in den Norden, die Heimatregion Justins. Während es im Süden des Landes tropisch ist, wandelt sich die Landschaft gen Norden über ein Hochplateaus zu einer steppenartigen Savanne. Dabei wird da der Hauptteil der Lebensmittel Togos angebaut. Auch Justins Familie ist in der Landwirtschaft tätig. Der Empfang im Kreise der Familie war überwältigend. Nach ein paar Minuten hatte ich das Gefühl, dazu zu gehören. Und das alles ohne Worte. Diese Leute, die nach unserer Definition in Armut leben, sind viel reicher als wir. Sie sind zufrieden.

Den krönenden Abschluss meiner Reise bildete eine Einladung zu einem traditionellen afrikanischem Essen mit Justin und seiner Familie in Lomé. Alle verfügbaren Familienmitglieder waren anwesend und die Damen des Hauses hatte in unglaublicher Anstrengung ein phantastisches Essen hergerichtet. Neben Couscous, Spaghetti, diversem Fleisch und den obligatorischen Erdnüssen gab es FuFu. Das ist ein gummiartiger Brei aus der Maniok- oder wahlweise Yam-Wurzel.Der Brei wird nach Kochen der Wurzel durch Stampfen in einer Art Mörser hergestellt und dient als Sättigungsbeilage, er schmeckt nach nichts. Gegessen wir übrigens mit den Fingern, ausschließlich mit der rechten Hand und Profis wie ich benutzen nur 3 Finger......Leider konnte ich nicht sehr viel essen, mich hatte eine böse Durchfallerkrankung erwischt. Eigentlich bei einer Reise nach Afrika bei aller Vorsicht nicht zu vermeidende Geschichte.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei Justin, seiner Frau Celestine, seinen Goldstücken Carine und Andrea, seinem Bruder Celestin und dessen sehr lieben Ehefrau, dem grandiosen Fahrer Ben und allen anderen aufrichtig bedanken, die mir meinen Aufenthalt in Togo zu einer bleibenden Erinnerung machten. Möge Gott Euch schützen! 

Wir sehen uns wieder. Versprochen!!